Reviews zu "You Better Lose Yourself in the Music"

German Daily Rap schreibt im Mai 2015: 

Nach seinem letzten Album meldet sich der Bochumer MC eindrucksvoll wieder zurück, denn die EP bietet Euch fünf schöne Anspieler, die allesamt gut durchdacht sind und mit viel Liebe zum Detail aufwarten. Auch Lyrisch erwartet Euch ein rundes und in sich stimmiges Werk.

Wir freuen uns definitiv in Zukunft wieder mehr von Nizzla zu hören! 


Wer ihn noch nicht auf dem Schirm hatte, sollte sich auch unbedingt mal durch den Output auf seiner Website klicken - sehr empfehlenswert! 


"Geschickt, talentiert mit dem Stift und Papier,

bin ich sicherlich der Grund, warum Du Wicht gerad radierst.

Ich will Dich nicht degradieren, doch runzelt sich gerade Deine Stirn?

Ist mein Rap Dir zu komplex wie ein Blick in mein Gehirn!

Ein Blick in Dein Gehirn ist mir leider zu öde,

mach Dich aus wie die Glotze, bevor ich weiter verblöde.

Greif das Mic und zerstöre die kleinen Scheiss-Amateure,

Rap wird heute verarscht wie Zeitarbeiter und Friseure.

Kommt das N zu dem I zu dem Z sagen alle - Woah der MC ist so fresh!

Kommt dazu das Z zu dem L zu dem A sagen alle - Yep jetzt geht Rap wieder klar!"

(Zitat aus Reality Check)

Reviews zu "Zeit, Herz und Rhythmus"

Rap.de schreibt im Februar 2010:

"Das aktuelle Werk des Bochumer Rappers Nizzla, der sich nach eigener Aussage nicht dafür interessiert „wieviele Kinder“ ihn kenn’, setzt sich inhaltlich aus drei Themen zusammen, wobei die Kategorie Rap Schrägstrich Realness am stärksten vertreten ist. Ansonsten geht es hauptsächlich um Frauen und Suff. 

Der Rapper scheint jedenfalls ein ganz lässiger zu sein, was absolut positiv gemeint ist. So klingt sein Album "Zeit, Herz und Rhythmus" im Allgemeinen ziemlich entspannt. Das liegt nicht nur an der Gitarre im repräsentativen ersten Track „Das Ist Nizzla“. 
Diese lockert den Beat stark auf, den Rest trägt der zurückgelehnte Flow des Musikers dazu bei. Inhaltlich bietet das Lied jedoch nichts Spektakuläres. Seine Realness betonend, stellt der Rapper hier klar, dass Geld für ihn keine große Rolle spielt. Solang er nur rappen kann und das Ergebnis qualitativ tip top ist (" ... und wie gewohnt/alles hochwertig vertont ..."). Featuren würde er auch nicht jeden und "lädt [...] nur erlesene Gäste" zu sich ein. 

Die Tracks „Für Den Reim“, „Immer Noch Rap“, „Underground Representz“ und „Prosto W Pysk“ sind eindeutig der ersten Kategorie zuzuordnen und unterscheiden sich inhaltlich nicht großartig. In „Für Den Reim“ beschreibt er zum Beispiel wie er anfing zu rappen. Er wollte immer der Beste sein, damals bei den Freestyle-Sessions im Keller eines Kumpels. Von Fame wollte er nichts wissen, wichtiger war ihm die "Anerkennung von anderen Rappern". 
Genau darum geht es dann auch in „Immer Noch“, wo der Bochumer betont, dass er "immer noch rap" sei und auch gerne mal "für lau auf[tritt]". Nichtsdestotrotz darf man sich das mit der Popularität ja mal vorstellen und so träumt Nizzla von "dicken Karren mit dicken Felgen" und "20-jährigen Chicas mit aufgespritzten Titten/dicken Lippen". 

Wo wir auch schon beim zweiten der drei großen Themenblöcke der CD wären, die Weibers. Beim Titel „Richtiger Nerd“ geht man instinktiv davon aus, dass gleich Brillen tragende Informatik Studenten durch den Dreck gezogen werden. Stattdessen erzählt der Rapper hier jedoch von seiner gewaltigen Vorliebe für riesige Hupen („Ok, ich hab nen Fetisch, ich mag die Titten nur dick.“) und was er bei der Gelegenheit mal mit solchen machen würde. So grapscht er hier einer schlafenden Schönheit in die Bluse und egal mit welcher Intensität er zupackt wacht sie wohl nicht auf. („Sie schläft tief und fest, egal wie ich knete, ich krieg wie ein Hund davon ne rote Rakete.“)
Auch in "Alles Bestens" beschäftigt sich der Rapper mit dem weiblichen Geschlecht. Dieses Stück ist neben „Du Und Ich“ übrigens der schwächste Track des Albums. So streift er in „Alles Bestens“ auf der Suche nach Perlen durch die Stadt und pumpt in Gedanken den Puppen „die Suppe in’ Bauch rein“. Den Refrain singt eine gewisseAischa, auf einmal auf Englisch und auch wenn sie wahrscheinlich keine schlechte Sängerin ist, will das nicht so recht ins restliche Album passen. 
Auch „Du Und Ich“ animiert nicht zum öfteren Hören. Mit einer provokant emo-erotischen Hook, gibt der Rapper hier mit einer unbekannten Partnerin seine Gesangskünste zum besten. Und beide raunen immer wieder "Du und ich, beide so einsam" in’s Mikrofon. Das wäre vielleicht gar nicht so schlimm, wenn das ganze irgendeinen Bezug zum restlichen Text hätte. Dieser ist aber an sich schon so wirr und konfus, dass hier kein sinnvoller Zusammenhang erkannt werden kann. 

Außer den zwei jungen Damen sind auch noch andere „erlesene“ Feature-Gäste dabei. Ein Künstler namensNoletsch beteiligt sich sogar mehrfach auf dem Album. 
Wódka Sie Leje“ ist eine Art Hass-Liebeslied auf das polnische Nationalgetränk, in dem der polnische MC nicht nur den Refrain, sondern auch noch einen Part rappt. 
Nizzla beschäftigt sich etwas kritischer mit dem Wasser des Lebens. Der Sohn polnischer Eltern dachte demnach, die Frage ob man Wódka trinkt oder nicht, sei "der Unterschied zwischen Kindern und Männern", was er im Nachhinein aber selbst nicht mehr ganz so schlau findet, zumal er auch erkannt hat, dass die Aggression analog zur Zahl der Alkoholprozente ansteigt. 

Ob es sich beim Featuregast in "Prosto W Pysk" tatsächlich um den Vater des Musikers handelt, darf bezweifelt werden. Zitat: "ihr käännt sagen was ihr wollt, ich scheisä drauf! Ihr seid das Lätzte! Ihr Värsagär haltet die Frässä!" und obwohl man nicht versteht worum es in den Gastbeiträgen des Polen geht, hört es sich zu gut an, zumal Rap auf polnisch irgendwie gefährlich und cool klingt.
Ich Sauf“ fällt dann genau wie „Wódka Sie Leje“ mit Noletsch, wie der Name schon fast vermuten lässt, in die „Alk“-Kategorie. Hier gibt es mit einer "Und ich sauf, sauf, sauf und sauf."-Hook keine geistigen Höhenflüge und überhaupt ist es für den Künstler gar nicht so schlimm mal in der Böschung zu liegen und einfach assi zu sein.

Eins von zwei Liedern, die sich nicht in einer der drei Schubladen stecken lassen und dadurch hervorstechen, ist „Requiem“. Im achten Stück des Tonträgers verarbeitet Nizzla den Tod seines Großvaters. Der Beat ist angemessen monoton. Und obwohl es auf dem restlichen Album weniger nachdenklich zugeht wird hier der Verlust eines geliebten Menschen und vor allem die Zeit davor, die Zeit des Sterbens sehr authentisch beschrieben.

Das zweite Lied, das aus dem Rahmen fällt, ist eines der besten und heißt „Sag Nix“. Die große Überraschung hat sich der feine Herr Nizzla nämlich für den Schluss aufgehoben. Da legt dann plötzlich eine Hardcore Band namens "Western Standard" los. Zwischen wildem Gekreische rappt der Ruhrpottler zum Beispiel, dass kleine Würmer an seinen Ohr’n nix verlorn hätten und ansonsten aber „für den Rap shit zu wack bist“ . Nach noch nem kleinen Bischen Gekreische und Gesample sorgt dann Gescratche am Schluss für den gewissen Hauch Hip Hop.  

Abgesehen von ein paar kleinen Ausnahmen ein gelungenes, abwechslungsreiches Album. TROTZ vereinzelter  Ähnlichkeiten zu Rapkollegen wie Blumentopf in „Für Den Reim“ oder einer Mischung aus Favorite und Suffatze Schulte in „Ich Sauf“ glänzt Nizzla vor allem durch seine Wandelbarkeit beim Musizieren, so dass man teilweise sogar den Eindruck haben könnte, Nizzla ist nicht nur einer sondern mehrere Rapper, die da zum Mic greifen."

 

Laut.de schreibt im Januar 2010:

"Es lief relativ viel schief in der Musik, die ich lieb', Kreativität unterliegt Beef." Klar war Hip Hop immer eine Battle-Kultur. "Klar wär' Kohle korrekt." 

Wo aber das Streben nach kommerziellem Erfolg den Spaß an der Sache als Triebfeder verdrängt, wo Zoffereien zum Selbstzweck werden und die Gründe für Auseinandersetzungen zur Nebensache verkommen - da gerät die Geschichte, wie Nizzla richtig bemerkt, in Schräglage.

Er zeigt derlei herrschenden Trends den Finger, statt sich anzubiedern. Dem eigenen Anspruch, "für immer der Rapper, für immer der Fan" zu bleiben, wird Nizzla hörbar gerecht. Er setzt auf "Zeit, Herz Und Rhythmus" und bedient sich dafür des guten, alten Ein-DJ-ein-MC-Konzepts.

Selbst an Stellen, an denen an die Nieren gehende Themen - etwa der Tod des Großvaters in "Requiem" oder die ans Paraniode grenzenden Gedankenschrauben in "Du Und Ich" - abgehandelt werden, bewahrt sich Nizzla eine positive, vergnügte Grundstimmung. Hier hat einer Spaß an dem, was er tut: nicht die schlechteste Grundlage.

Nizzla gewinnt selbst Alltagsbegebenheiten eine erzählenswerte Seite ab, beschreibt die glückselige Debilität, die ein bisschen Sonnenschein auf der Rübe nach sich ziehen kann, ebenso plastisch, wie die beruhigende Wattigkeit eines Wodka-Rauschs.

Hier offenbaren sich, wie noch an manch anderer Stelle, die polnischen Wurzeln des Mannes am Mikrofon, die sich besonders in Kollaboration mit Kumpel Noletsch, der dann auch tatsächlich in osteuropäischen Zungen rappt, entfalten.

Die zelebrierte Verehrung von Titten, Suff und Rocky Balboa mutete leicht pubertär an, servierte Nizzla seine Huldigungen mit weniger Augenzwinkern. Nichts wesentlich Neues birgt auch "Für Den Reim", doch, ehrlich: Wurden wir nicht alle unter ähnlichen Umständen angefixt? "Eins für den Reim, zwei für den Flow, drei für meine Jungs, und viertens sowieso."

"Ich bin kein Battle-MC, doch ich bin besser als du", verspricht der Bochumer in seinem Eröffnungs-Representer. Der zweite Teil von "Chef Rapt" beweist: In nicht wenigen Fällen dürfte er damit Recht behalten. Die hier leicht überdrehte Betonung passt ausgezeichnet zum überspannten Business.

So viel zu einem technisch zwar nicht außergewöhnlichen, dafür aber außergewöhnlich in sich ruhenden Rapper. DJ Cutz Penza liefert seit Jahr und Tag thematisch wie die Faust aufs Auge passende Cuts dazu.

Die Beats stammen - getreu dem in "Underground Representz" ausgegebenem Motto "Ich mach' den Kram lieber allein" - größtenteils von Nizzla selbst und verraten ein Faible für wuchtige Bässe.

Für Abwechslung sorgt mal eine geloopte Akustikgitarre ("Chef Rapt Pt. 2"), mal eine eindringliche Piano-Melodie ("Prosto W Pyrsk"). Im Rap-freien "I Hear Voices" regiert ein verschobener Walzertakt. "Sag Nix", in Zusammenarbeit mit Western Standard entstanden, zeigt keinerlei Scheu vor harten Gitarren.

Die Produktionskollegen Fleshmann und Arlendus erledigen den Rest, verarbeiten Gitarren- und Orgelklänge mit Synthies und je nach Bedarf wehmütigen oder hüpfenden Melodien zu angenehm organischen Grooves.

Nizzla legt mit seinem ersten Album in voller Länge zwar kein revolutionäres, wohl aber ein rundes, durchgehend bestens hörbares Stück Deutschrap vor. Doch jetzt: "Genug gedacht, Zeit, den Abend zu genießen. Auf Homies und Familie und deren Befinden." Na zdrowie."

Reviews zu "Nochma langsam"

Backspin schreibt im April 2008 (93 Ausgabe):

"Ein sympathisches Album hat der Bochumer NIZZLA in kompletter Eigenregie abgeliefert. "...nochma langsam!!!" heißt das Werk und ist gefüllt mit seinem Leben und den Geschichten, die selbiges schreibt. Die selbstproduzierten Beats sind keine Überflieger, lassen das Gesamtbild aber rund erscheinen. Dies liegt vor allem an den düster-nachdenklichen Atmosphären, die Nizzla sich da geschaffen hat. Die Stimmungen, die er mit seinen Texten bildet, kommen so noch besser rüber. Für den Jungen aus dem Pott gilt allerdings trotzdem, dass auch raptechnisch noch Luft nach oben ist. Doch scheint dies nicht das Problem zu sein, denn Nizzla klingt nicht so, als wolle er die Rap-Welt erobern, mehr wie jemand, der Rap als Ausdrucksform, ganz klassisch, für sich gefunden hat. Darum ein Pluspunkt und ein Tipp zum Reinhören, für Freunde von Rap ohne Kraftausdrücke."

 

GermanRhymes.de schreibt im Februar 2008:

"Bessere Reime, bessere Welt
Der Bochumer Nizzla ist ebenso sehr Sprachpurist wie thematischer Traditionalist. Er liebt die Sprache. Das muss er nicht sagen, das hört man auf seinem Album „...nochma langsam!!“. So saubere Mehrfachreime in so großer Menge auf nur einem Album sind heute selten geworden. Von den abartig präzisen und langen Binnenreimketten mal ganz zu schweigen. Damit beschwört Nizzla jedoch die gleiche schlechte Verständlichkeit des Inhalts auf den Plan wie beispielsweise Olli Banjo, dem der Reim auch in vielen Situationen mehr wert ist, als das Gesagte selbst. Teils muss ich die Tracks drei bis viermal hören bis ich den roten Faden finde. Tipp an den Protagonisten: Ein ausgefeilterer Spannungsbogen täte den Texten durchaus gut.
Zur weiteren Delivery ist nicht viel Negatives zu sagen. Mit seiner eigenen, mir persönlich etwas zu dünnen, aber ansonsten sympathischen Stimme kickt der Bochumer abwechslungsreiche und teils auch anspruchsvolle Flows. Weiteres Lob erhält auch der Einsatz der vielen Scrachtes von Partner Cutz Penza, die zwar etwas getimeter hätten sein könnten, aber zumindest mit Anwesenheit glänzen.
Nun zu zwei Kritikpunkten, die eigentlich auch immer nur Geschmackssache sind. Erstens: Die zu wenig abwechslungsreichen Beats klingen alle ein bißchen zu blechern. Das gefällt mir nicht, doch ich hake das unter „Das muss so!“ ab. Und zweitens: Nizzla ist ein Weltverbesserer älterer Rap-Tradition, der durch Selbstreflexion und unaufdringliches Engagement seine Außenwelt zu beeindrucken versucht. Das finde ich im Ansatz gut, doch liegt es mir irgendwie schwer im Magen. Warum weiß ich nicht, denn eigentlich kann ich sowas bei guter Umsetzung stark feiern, ist aber so.

Ansonsten ist Nizzla ein Rapper, den man sich auf „...nochma langsam!!!“ wirklich mal anhören sollte. Die Reimskills sind außerordentlich."

 

MK ZWO schreibt im Dezember 2007 (Ausgabe 87):

"Bochum? Da kommen mir doch sofort Aphroe und die restlichen RAG-Kumpel in den Sinn. Das steckt natürlich gerade in Zeiten, in denen Rap-Deutschland von Müll aus (hauptsächlich) Berlin überschwemmt wird, hohe Ziele. Ob gerade Nizzla, dessen neue Scheibe „…nochma langsam!!!“ hier vor mir liegt, diese erfüllen kann? Aber klar, erst nochma langsam! 

Nizzla ist schon seit 1999 in der Bochumer HipHop-Szene aktiv und entwickelte sich vom anfänglichen Schreiben und Rappen über Ami-Beats zum respektablen Rapper, der seine Beats selber produziert und auch selbstständig abmischt, wie auch geschehen bei seinem aktuellen Release. Support bekommt er dabei von seinem DJ und Kumpel der ersten Stunde Cutz Penza. „…nochma langsam!!!“ kommt in der edlen Papphülle daher (Daumen hoch), lässt aber leider beim Artwork zu wünschen übrig. (Daumen runter), was den ersten Eindruck wieder etwas dämpft. Solcherlei bedenken sind allerdings sofort im Nirwana verschollen, sobald das Intro aus den Boxen ertönt und damit die fetten Scratches von Cuts Penza. Schön mal wieder ein klassisches Intro mit DJ-Cuts zu hören. Die darauf folgende Single „M I C“ macht dann auch schon mal klar, dass Nizzlas Flow irgendwie.., sagen wir mal anders ist. Für mich klingt er, besonders in der Hook, zwar taktlich und technisch extrem sicher, aber auf Albumlänge könnten die wie ein Flummi hüpfenden Raps fast etwas anstrengend werden. Dieser Eindruck setzt sich vor allem im irgendwie nach Kirmes klingenden „Denk nach“ fort. „Zwischen hier und dort“ wird dann eine ganze Spur persönlicher und das leicht nervige in Nizzlas Style wandelt sich in einen etwas lockereren Storytelling-Ton, was klasse zum Beat passt und authentisch klingt. „Where my heart’s at“ läuft wieder eher in die Battleschiene und macht durch die ruffen Scratches in der Hook und Nizzlas Flows, die knackig über den Beat ballern einen soliden Eindruck. Wem das alles noch zu oberflächlich rüberkam, wird in „Ich und Du“ sicherlich die gewünschte Deepnes finden. Nizzla ackert hier alte Beziehungen durch, ehrlich und quasi im Gespräch mit sich selbst. Da das ganze auf keinste Weise ins Schnulzige abgleitet und direkt aus dem Herzen zu kommen scheint ist „Ich und Du“ sicherlich einer der besten Tracks der CD. Die Scratches und der kompromisslose Beat passen wie die Faust aufs Auge. Zu „Flavor from da Fader“ kann ich nur eines sagen: Killer DJ-Skit mit perfekten Cuts und Scratches, so würde ich mir das öfters wünschen! Leider geht mir danach der Titeltrack „nochma langsam“ feat. S-T-H nicht so gut ins Ohr. Das Klaviersample wirkt langweilig und fängt nach dem zweiten Mal Hören schon zu nerven an, genauso wie Nizzlas Flow, der wieder das Flummi-artige Hüpfen aus den ersten beiden Tracks annimmt, was sich in „Banane“ fortsetzt, battlelastiger und mit wesentlich mehr Wortwitz immerhin. Der Beat allerdings ist dick und lässt den Track irgendwie kreativ erscheinen. Den Abschluss macht „Für Sahra“, ein fast depressiv rüberkommender, trauriger Track, der in derselben Spur fährt wie „Ich und Du“. Nizzlas Stärke ist, wenn man diesen Track hört, eher die deeperen Sachen, weil hier sein Reim-Flow so klingt wie er klingen sollte: Straight und On Point. Alles in allem ein, bis auf den Titeltrack, solides Album ohne große Schwächen, aber ebenso ohne wirkliche Highlights. Der Kauf lohnt sich dennoch, weil erstens die 1a Zusammenarbeit zwischen DJ und MC erfreut und zweitens Nizzla rüberbringt was in letzter Zeit im deutschen Rap-Biz einfach zu kurz kam: Ehrliche Raps und Spaß an der Musik!" 


Wildstyle Magazine schreibt im November 2007:

"Zu einer der Untergrund-Hochburgen des Ruhrpotts hat sich mittlerweile die Stadt Bochum gemausert und genau aus dieser erreichte mich vor kurzem die neue EP von Nizzla. Nizzla, ein mir bis dato noch gänzlich unbekannter Emcee, liefert seine EP „…nochma langsam“ in der teueren Papp-Klapp-Hülle ab, die heute aus Kostengründen recht selten verwendet wird und verdient dafür auf jeden Fall schon mal einen Pluspunkt. 
Im Gegenzug dazu enttäuscht mich jedoch das Artwork der CD sehr, da ich in diesem Bereich aus Bochum weitaus besseres gewohnt bin. Schade. 
Seine EP beinhaltet zehn Tracks inklusive Intro und featured als einzigen Gast, neben Deejay Cutz Penza, der sich für alle Cuts verantwortlich zeigte, S-T-H auf dem Titeltrack „nochma langsam“. Musikalisch zeigt sich der Bochumer auf seinem Werk weitestgehend autark, denn alle Texte, sowie alle Beats stammen von ihm und auch das Abmischen lag in seinen Händen, wobei ihm der überregional bekannte Deejay Schänz zur Hand ging. Mein Lieblingsbeat des Werkes ist ganz klar der Beat des Tracks „Denk nach“, der mich schon beim ersten Durchskippen direkt an Jahrmarkt-Flavour erinnerte und klar aus den restlichen herausspringt. Insgesamt gibt es smoothe Beats mit leichter aber prägnanten Bassline, die den Rapstyle Nizzlas gut untermauert. Inhaltlich gibt es zwischen Representing und dem Kampf ums "M i c" auch persönliche Eindrücke von Nizzla zum Besten, wobei Tracks wie "where my heart´s at" ist für mich am beeindruckensten waren, da sie ein geiles Zusammenspiel zwischen Deejay und Emcees präsentieren. Etwas, das man heute nicht auf vielen Platten findet.

FAZIT

Es ist schön immer wieder auf neue und gute Leute aufmerksam zu werden und somit wir der Werdegang des Bochumer von mir sicher weiter verfolgt werden. "... nochma langsam" ist bis auf einige wenige Makel eine gelungene EP geworden und passt sich gut in das positive Bild ein, welches ich in letzter Zeit von der Bochumer Szene gewinnen durfte."